Zentrale Börse (CEX)
Zentrale Börsen (CEX) und mittlerweile auch dezentrale Börsen (DEX) sind die Brücken vom traditionellen Finanzsystem hin zum Kryptomarkt. Damit in Kryptowährungen investiert werden kann, muss von Investoren Fiat-Geld auf eine Kryptobörse (hauptsächlich CEX) gebracht werden. Dies erfolgt in der Regel mittels Banküberweisung oder Einzahlung via Kreditkarten auf eine zentrale Börse.
Nach diesem Schritt kannst du dort bequem dein eingezahltes Geld in Kryptowährungen tauschen. Zentrale Börse eignen sich dafür ausgezeichnet gut. Tipps für zentrale Börsen findest du unserem Blogbeitrag Kryptobörsen Vergleich. Viele Investoren für Kryptowährungen haben bereits zentrale Börsen verwendet und kennen ihre Funktionsweise. Jedoch verstehen nur wenige Krypto-Investoren, wie dezentrale Börsen aufgebaut sind bzw. wie sie funktionieren.
Dezentrale Börse (DEX)
Dezentrale Börsen sind das Ergebnis des stark wachsenden Kryptobereichs DeFi (dezentrale Finanzen). Das Hauptaugenmerk einer dezentralen Börse ist, dass sie von jedem Kryptoinvestor fast ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Ein besonderes Merkmal dabei ist die Dezentralität, also dass kein Institut, kein Mensch und kein Unternehmen diese dezentrale Börse besitzt bzw. betreibt.
Dezentralität war die Grundidee bei der Erfindung von Bitcoin und dieses Konzept wurde nun mit DeFi auf Kryptobörsen übertragen. Somit ist eine dezentrale Börse Zensur resistent, also dein Tauschhandel kann von niemanden eingeschränkt oder verboten werden, und jeder Nutzer hat dieselben Möglichkeiten. Damit du den Aufbau einer dezentralen Börse verstehst, musst du zuerst die wesentlichen Unterschiede zwischen zentraler und dezentraler Börse kennenlernen.
Bevor wir uns auf die Details stürzen, habe ich eine kleine Aufstellung mit den wichtigsten Punkten bzw. Vorteilen für dich zusammengefasst:
- Nutzer einer dezentralen Börse müssen sich nicht bei einer Firma/Institut registrieren
- Für Tauschgeschäfte von Kryptowährungen ist keine Legitimation (KYC) nötig
- Man kann anonym Token tauschen, kaufen und verkaufen Sofern genügend Liquidität auf der dezentralen Börse vorhanden ist, stellen selbst Täusche von großen Krypto-Beträgen kein Problem dar
- Für die Nutzung von dezentralen Börsen muss kein Private Key (dein Schlüssel zu deiner Wallet) angegeben werden
- Dezentrale Börsen bauen auf Blockchains auf und sind deshalb 24/7 nutzbar (Ist eine Blockchain online, kann auch gehandelt werden. Ist sie offline, ist der Handel auch offline.)
- Bei fast allen dezentralen Börsen besteht keinerlei Third-party-risk, da mit der Blockchain direkt interagiert wird und man deshalb keinem Mittelsmann oder Vermittler vertrauen muss
Zentrale Börsen sind sozusagen das Gegenteil von dezentrale Börsen. CEX sind Unternehmen, Institute oder Firmen, die ihren Kunden so bequem wie möglich einen Tauschhandel mit Kryptowährungen ermöglichen wollen.
Sie bieten ihren Service mit einer Online-Plattform oder mit einer Smartphone-App an, worauf Kunden ihre Krypto-Käufe bzw. -Verkäufe in die Orderbücher der jeweiligen Kryptowährungen platzieren können.
Der Kauf bzw. Verkauf von Coins ohne Orderbuch bieten mittlerweile auch viele CEX an. Sie vermitteln gegen eine Gebühr Käufer und Verkäufer und wickeln den Handel sofort ab. Das ist beim schnelllebigen Kryptomarkt oft sehr praktisch.
Die Tauschgeschäfte einer zentralen Börse werden in einer schönen grafischen Oberfläche zur Verfügung dargestellt, damit Kunden so einfach und so schnell wie möglich mit ihren Kryptowährungen handeln können.
Die meisten Kunden einer CEX wissen nicht mal, dass sie im Hintergrund mit Blockchains agieren, wenn sie ihre Kryptowährungen dort kaufen bzw. verkaufen. Diese Token werden im Hintergrund über die Blockchain nur zwischen Walletadressen hin- und her transferiert. Das bedeutet der neue Wallet-Besitzer ist ein anderer Käufer/Verkäufer oder die Börse selbst.
CEX verdienen also ihr Geld mit jedem Tausch zwischen Kryptowährungen, mit Ein- und. Auszahlungen von Krypto- oder Fiat-Währungen. Sie erhebn für jede Transaktion eine Gebühr. Geldeinzahlungen bzw. Auszahlungen sind meistens kostenlos (abhängig vom Bezahldienst).
Grob betrachtet verdienen CEX in fast allen Kryptomarktzyklen bzw. -phasen Geld. Werden Kryptowährungen im Bärenmarkt abverkauft oder im Bullenmarkt gekauft – CEX profitieren mit jeder Transaktion, die auf ihrer Plattform stattfindet.
Was ist ein Orderbuch?
Aus technischer Sicht haben zentrale Exchanges für jede Kryptowährung eigene Orderbücher. Hier wird bewusst Plural verwendet, da z. B. für die Kryptowährung Bitcoin mehrere Orderbücher (immer als Coinpaar) existieren (z. B. BTC-USDT, BTC-ETH, BTC-LTC …).
In diesen Orderbüchern „treffen” sich alle Käufer und Verkäufer und einigen sich für einen Preis. Das bedeutet, dass der Preis einer Kryptowährung bei einer zentralen Börse durch Angebot der Verkäufer und die Nachfrage der Käufer entsteht.
Die Preise von Kryptowährungen können deshalb über alle zentralen Börsen hinweg unterschiedlich ausfallen bzw. teilweise sogar starke Abweichungen aufweisen.
Treffen in einem Orderbuch mehr Ordern von Käufern als von Verkäufern aufeinander, drückt dieses Szenario den Preis der Kryptowährung nach oben. Das ist ein klassisches Unterangebot. Kurz gesagt, übersteigt die Nachfrage das Angebot. Ist jedoch das Gegenteil der Fall, also übersteigt das Angebot die Nachfrage, so gerät der Preis unter Druck und sinkt.
Natürlich spielt nicht nur die Anzahl der Ordern eine Rolle, sondern auch die Höhe dieser Ordern. Theoretisch kann jeder Händler eine große Order in mehrere kleine Ordern zerteilen und im Orderbuch platzieren.
Damit du das Konzept von Angebot und Nachfrage nachvollziehen kannst, beschreibe ich dir das in einem einfachen Beispiel:
Angenommen in einer Großstadt leben 1 Million Einwohner und fast jeder Einwohner fährt einen Kleinwagen. Nur jeder hundert tausendste Einwohner besitzt einen Sportwagen. Wenn du in dieser Großstadt noch kein Auto besitzt und am PKW-Markt ein Auto kaufen willst, werden dir mit Sicherheit viele Kleinwagen angeboten.
Der Verkaufspreis dieser Kleinwagen wird kaum großen Schwankungen ausgesetzt sein und zeitgleich wird die angebotene Menge mit hoher Wahrscheinlichkeit groß ausfallen. Einige Verkäufer möchten ihre Autos früher als andere Verkäufer loswerden – Sie unterbieten sich ständig, damit sie das günstigste Angebot am Markt sind und dieser Fakt senkt den Preis.
Es ist anzunehmen, dass der PKW-Markt mit Kleinwagen überfüllt ist. Wie du siehst, es besteht in dieser Großstadt ein Überangebot an Kleinwagen und deshalb werden sie eher günstig zu kaufen sein. Der Preis wird tendenziell sinken, da das Angebot hoch ist, jedoch wenig Führerschein-Neulinge (Nachfrage) in der Großstadt entstehen.
Willst du aber einen Sportwagen fahren, so ist das Angebot in dieser Großstadt sehr gering. Weil das Angebot so gering ausfällt, ist die Nachfrage tendenziell höher. Dadurch haben die wenigen Sportwagen-Verkäufer die Option, sich mit dem Verkaufspreis abzusprechen, sodass dieser generell hoch angesetzt werden kann. Dadurch würden zumal alle Verkäufer von Sportwagen profitieren.
Falls es zu keiner Preisabsprache kommt, könnten sich die Verkäufer mit dem Verkaufspreis gegenseitig übertrumpfen. Gleichauf sind die Käufer gewillt mehr zu bezahlen, da dieses Produkt in dieser Großstadt als rar gilt. Hier spricht man von einem klassischen Angebotsmangel – höhere Nachfrage, aber geringes Angebot.
Nachdem wir das Konzept von Angebot und Nachfrage verstanden haben, gehen wir zurück zum Thema Orderbücher.
Wie sehen die Orderbücher bei einer dezentralen Börse aus?
Wie bereits erwähnt kommt eine DEX ohne eine dritte Partei aus, also es wird keine Firma, kein Institut oder kein Mittelsmann benötigt und die Börse funktioniert trotzdem. Dadurch ist das Handeln mit Kryptoassets ohne Registrierungsvorgang auf einer Website und ohne Legitimationszwang (KYC) möglich. Auf einer DEX gibt es keine klassischen Orderbücher, sondern Pools gefüllt mit Coins für jedes Handelspaar, bei welchen jeder Nutzer seine Token hinzufügen und herausnehmen kann.
Wie funktioniert der Tauschhandel ohne Betreiber?
Dazu haben sich Blockchain-Entwickler ein ausgeklügeltes System einfallen lassen. Man erstellt Pools, welche immer zwei Kryptowährungen beinhalten, die im Verhältnis 1:1 gefüllt sind (z. B. auf der DEX der Defichain Blockchain befindet sich der DFI/BTC Pool).
Das bedeutet, will ein Händler auf der Defichain Blockchain die eigene Währung DFI in Bitcoin (BTC) tauschen, so muss er mit dem vorhandenen DFI/BTC Pool interagieren. Der Händler schickt seine Menge an DFI, welche er tauschen möchte, in den DFI/BTC Pool und bekommt BTC zurück in seine Wallet gutgeschrieben. Für diesen Tauschhandel muss er nur eine kleine Gebühr für die Blockchaintransaktionen zahlen. Der Handel dauert nur wenige Sekunden/Minuten je nach Blockzeit der Blockchain.
Beim Tauschvorgang entstehen noch Slippage-Gebühren. Auf diese Art von Gebühren gehe ich später ein.
Der Verkaufs-/Kaufpreis entsteht nicht durch die Einigung von Käufer und Verkäufer, da hier nicht mit anderen Handelspartnern interagiert wird. Aus diesem Grund muss der DFI/BTC Pool mit genügend DFI Coins und BTC Coins im gleichen Verhältnis vorbefüllt sein.
Das 1:1 Verhältnis der Poolcoins bezieht sich auf den Poolwert in Dollar oder Euro. Das bedeutet, wenn ein DEX-Pool für DFI und BTC zur Verfügung gestellt wird, müssen die im Pool liegenden DFIs in Euro/Dollar gleich viel Wert sein wie die dort ebenfalls befindlichen BTCs.
Während eines Tauschgeschäfts gibt der Verkäufer zuerst seine DFI in den Pool, sodass im Pool ein Überschuss an DFI herrscht. Der smarte Algorithmus (Smart Contract) gibt den hinzugefügten DFI-Wert in BTC gemessen zurück und schreibt sie der Wallet des Händlers gut.
Dadurch dass ein Tauschgeschäft im DFI-BTC Pool stattgefunden hat, entsteht ein neuer Preis für BTC. Für 1 BTC bekomme ich nun mehr DFI bzw. ich muss mehr DFI in den Pool legen, um 1 BTC herauszubekommen. Das lässt sich einfach erklären. Nun stehen mehr DFI Token weniger gewordenen BTC Token im Pool gegenüber. Der Pool Preis für BTC ist nun gestiegen. Es herrscht mehr Nachfrage und weniger Angebot. Das ist dasselbe Prinzip wie bei zentralen Börsen.
Das mag jetzt in Summe etwas komplex klingen, nur ist es als Kryptotrader bzw. DEX-User kaum merkbar. Die Nutzer einer DEX wählen ihren gewünschten Pool aus, geben die Menge der zu tauschenden Token ein, drücken auf „tauschen“ und der Algorithmus und die Blockchain arbeiten im Hintergrund bis die getauschte Kryptowährung wieder auf der Wallet landet. Das ist smart, easy und funktioniert ohne Interaktion mit anderen Händlern!
Durch das Hinzufügen und Herausnehmen von Token aus dem Pool verändern sich die Coinmengen auf beiden Seiten. Das bedeutet, beim Kaufen oder Verkaufen verändert sich ständig der Preis der zwei Kryptowährungen in den Pools. Diese Preisdiskrepanz pro Tausch (0,1 – 1 %) fällt in der Regel minimal aus.
Oftmals handeln mehrere User zugleich mit einem Pool, was den aktuellen Preis beeinflussen kann. Diese Preisfluktuation kann hoch ausfallen, wenn zum Beispiel sehr viele Händler zugleich kaufen bzw. verkaufen wollen oder Händler hohe Summen handeln möchten.
Hätte eine DEX Orderbücher, könnten Händler die darin gelisteten Kauf- und Verkaufsorder ansehen, und mit kleinen Käufen/Verkäufen in Tranchen Preisfluktuationen ausweichen. Sie stellen Einträge von Käufen bzw. Verkäufen in die Bücher (sog. Orders) und warten auf die Ausführung der Order.
Slippage-Funktion
Dafür haben die DEX-Entwickler jedoch die Slippage-Funktion eingebaut. Slippage beschreibt die Preisfluktuation während dem Kauf- bzw. Verkaufsprozess bei einem DEX-Pool. Das Tolle an der Slippage-Funktion ist, dass die Händler vor dem Handel die maximale Preisdiskrepanz in Prozent angeben können. Man spricht dabei umgangssprachlich auch von der Slippage Protection.
Als kleines Praxisbeispiel haben wir einen Händler, der auf einer DEX z. B. alle Bitcoin der eigenen Wallet in Defichain tauschen will. Er wählt den DFI/BTC Pool aus und tippt die BTC-Anzahl ein, die er verkaufen möchte, und stellt die Slippage Protection auf 1 %. Angenommen, die Liquidität im Pool wäre klein.
Sprich die Anzahl an DFI Token und BTC Token im Pool sind gering, aber die zu handelnde BTC-Anzahl ist ein signifikanter Prozentsatz vom Pool. In diesem Fall kann diese Verkaufsorder den Pool stark verschieben, dass er den angezeigten DEX Preis nicht handeln kann.
Ist das der Fall, bekommt der Verkäufer eine Fehlermeldung angezeigt oder die Transaktion mit dem Pool wird zwar losgeschickt, jedoch nicht ausgeführt. Hier hat der Verkäufer zwei Möglichkeiten: Er versucht seine große Bitcoin-Menge in kleinen Tranchen durchzuführen. Die Slippage von 1 % muss bei kleinen Tranchen nicht erhöht werden. Nach jeder Tranche wird sich aber der Preis für den Pool verändern.
Oder er erhöht die Slippage auf 3 %, 5 % oder höher, bis der einmalige große Verkauf seiner gesamten Bitcoinanzahl durchgeführt wird. Die Slippage-Protection gibt immer die maximale Preisdifferenz an, die beim Tausch auftreten darf und wird vom Händler bei jedem Trade eingegeben.
Nur zur Info: Grundsätzlich weisen DEX Pools stets eine große Liquidität auf, sodass man fast bedenkenlos große Summen an Kryptowährungen tauschen kann.
Es empfiehlt sich aber vor einem DEX-Tausch die Liquidität des jeweiligen Pools zu prüfen und bei einem Tauschvorgang die Slippage-Protection zur Sicherheit auf eine kleine Prozentzahl zu stellen.
Nicht nur das Handeln an der dezentralen Börse verändert dort den Preis, sondern auch die realen Marktpreise von Kryptowährungen außerhalb einer Blockchain (CEX). Das lässt sich ganz einfach erklären. Es gibt eine Art von Trading, die sich Arbitrage-Trading nennt.
Arbitrageure sind Trader, die von einem Asset (nehmen wir als Beispiel die Kryptowährung Defichain) über alle Börsen hinweg den Preis in Echtzeit verfolgen. Der Preis von Defichain (und jeder anderen Kryptowährung) kann je nach Börse leicht, manchmal sogar stark variieren.
In solchen Fällen kommen Arbitrageure ins Spiel. Sie kaufen das Asset auf der zentralen oder dezentralen Börse, wo es am günstigsten ist und schicken, wie in unserem Beispiel, die gekauften Defichain Coins an die Börsen, wo der Preis höher ist. Dort verkaufen sie die günstig erworbenen Defichain Coins überteuert in ein anderes Asset.
Diese Preisunterschiede können zwischen zentrale- und dezentrale Börsen auftreten. Da man Kryptowährungen über die eigene Blockchain schnell an die Walletadresse anderer Börsen schicken kann, werden solche Preisunterschiede relativ schnell ausarbitragiert.
Dadurch kann man die Behauptung aufstellen, dass steigende oder fallende Preise an den zentralen Börsen wie Magnete auf die dezentralen Poolpreise wirken, weil im Hintergrund Arbitrageure günstig Coins erwerben und die Coins wieder teurer verkaufen. Die Gewinnmarge ist der Arbitrage-Gewinn, sprich der Preisunterschied zwischen den vielen Börsen.
An diesem Punkt angelangt, wissen wir wie eine DEX funktioniert, wie die DEX-Pools aufgebaut sind, wie der Handel auf der DEX abgewickelt wird, welche inneren- und äußerlichen Faktoren Einfluss auf die Preise an den DEX Pools haben und was die Slippage-Protection ist.
Woher kommt die Liquidität auf der DEX?
Ein letzter wichtiger Punkt ist noch offen: Woher kommt die große Liquidität? Wer befüllt die Pools mit so vielen Kryptowährungen? Sind dafür die Entwickler einer Blockchain zuständig oder macht das die Blockchain Community?
Die auf einer DEX zur Verfügung stehenden Pools müssen natürlich befüllt sein, damit der Handel mit Kryptowährungen überhaupt funktioniert. Im besten Fall soll genügend Liquidität in den Pools liegen, dass auch große Trades (sechsstellige oder gar siebenstellige Kryptobeträge) durchführbar sind. Ist im Pool für so eine große Transaktion nur wenig Liquidität vorhanden, muss der Händler eine hohe Slippage einstellen, wobei dann der Tausch zu einem schlechten Preis durchgeführt wird.
Die DEX ist ein dezentrales Finanzinstrument und deshalb kann auch für die Befüllung der Pools keine zentralen Parteien/Personen/Institute zuständig sein. Wäre das der Fall, wäre die DEX nicht dezentral, sondern zentralisiert (CEX).
Würden zentrale Instanzen für die Befüllung der Pools die nötige Liquidität bereitstellen, würden die Gebühren für jeden Tausch bzw. Handel mit Kryptowährungen auf der DEX in ihre Taschen fließen. Weil man das vermeiden will und die Dezentralität der Börse bewahren will, muss die Community für die Befüllung der Pools aufkommen.
Nun fragst du dich bestimmt, wieso sollten Mitglieder der Blockchain-Community, so wie du oder ich, dort in den DEX-Pools ihre Coins hineingeben, sodass andere wie wild damit handeln können?
Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Ausschüttung von Zinsen. Jeder Blockchain-Nutzer, welcher den DEX Pools Liquidität, also ihre eigenen Coins, zur Verfügung stellt, erhält als Belohnung in regelmäßigen Abständen Zinsen auf das eingesetzte Kapital. Das Bereitstellen von Liquidität für DEX Pools, nennt man in der Kryptoszene Liquidity Mining.
Als Anleger ist Liquidity Mining vor allem dadurch interessant, da es keine Mindest- oder Maximalbeträge oder irgendwelche speziellen Voraussetzungen benötigt. Man muss einfach die zwei Kryptowährungen besitzen, welche im Pool benötigt werden, und hinterlegt diese im Verhältnis 1:1 (also z. B. 100 € in DeFiChain und 100 € in Bitcoin im DFI/BTC Pool).
Beim Hinzufügen der eigenen Coins in einen Pool erhält man prozentual einen Anteil. Dieser Anteil errechnet sich durch das eingesetzte Kapital in Abhängigkeit von der Liquidität im Pool. Dieser prozentuale Anteil am Pool ist gleichzeitig auch dein Anteil an den ausgeschütteten Zinsen.
Zinsen werden gerecht auf alle Liquiditätengeber ausbezahlt, je nachdem wie hoch dein Anteil ist, und besteht in den meisten Fällen aus zwei Teilen. Der erste Teil ist der Blockreward, welcher regelmäßig von der Blockchain ausgeschüttet wird. Der zweite Teil besteht aus den Handelsgebühren im Pool. Dein Anteil vom Pool in Prozent ist zugleich dein Anteil an allen Handelsgebühren, die über deinem Pool abgewickelt werden.
Damit für das Liquidity Mining ein Anreiz geschaffen wird, schüttet die Blockchain selber mit jedem neu gefundenen Block als Reward aus. Die Anzahl pro Block wird von den Kern-Entwicklern der Blockchain vorbestimmt. Diese Ausschüttung pro Block wird auf alle vorhandenen DEX Pools aufgeteilt, wobei jeder Liquidity Miner dann seinen gerechten Anteil auf die Wallet gutgeschrieben bekommt. Jeder Liquidity Miner kann jederzeit das hinzugefügte Kapital wieder entnehmen bzw. an mehreren Pools gleichzeitig Liquidität hinterlegen.
Dadurch, dass eine DEX keine Öffnungs- bzw. Handelszeiten hat und deshalb 24/7 den Nutzern zur Verfügung steht, bekommen Liquidity Miner auch 24/7 ihre Zinsen und Anteile an allen Handelsgebühren. Diese attraktive Renditemöglichkeit spült auf kollektive Art und Weise sehr viel Liquidität auf eine Blockchain. Dadurch wird erst der dezentrale Handel an einer Börse ermöglicht.
Impermanent Loss
Da beim Handeln an der DEX die Poolpreise bzw. die Preise der dort gehandelten Coins rund um die Uhr Schwankungen ausgesetzt sind, kann es für jeden Liquidity Miner zum Impermanent Loss kommen.
Dieser tritt, wie das Wort impermanent bereits voraussagt, nur temporär auf. Driften die Preise der zwei Token in einem Pool auseinander (z. B. Coin A steigt und Coin B sinkt oder Coin A sinkt und Coin B steigt) geht beim Ausbalancieren durch den Algorithmus eine kleine Menge an Token verloren.
Dieser fällt jedoch eher marginal aus. Steigen oder sinken beide Coins eines Pool-Paares gleich, entsteht kein Impermanent Loss. Deshalb macht es Sinn, wenn man als Liquidity Miner sich Pool-Paare sucht, die vom Preis her gut korrelieren.
Der Impermanent Loss lässt sich leicht errechnen auf folgender Website: Impermanent Loss Rechner
Hier sieht man wie hoch der Impermanent Loss den Gesamtwert des Portfolios beeinflusst, wenn Coin A um 10% steigt, währenddessen Coin B gleich bleibt. Je mehr ein Coin sich vom anderen Coin preislich wegbewegt, desto höher fällt der Impermanent Loss aus. Hier muss man aber sagen, dass die Rewards um ein Vielfaches höher ist ausfällt als der womögliche Impermanent Loss.
Die Dauer des Liquidity Minings in Zeiten wo Kryptowährungen korrelieren bzw. sich die Preise seitwärts bewegen, gleicht jeden Impermanent Loss wieder aus, da die ausgeschütteten Rewards hoch ausfallen!
Wie kann ich auf eine dezentrale Börse zugreifen?
Ganz einfach! Dezentrale Börsen sind bequem entweder über eine Website oder über Smartphone-Apps bzw. PC-Programme möglich. Erstellt bzw. gewartet werden diese verschiedenen Zugänge von den Core-Entwicklern einer Blockchain. Ihr Bestreben ist, dass der Zugang und der Nutzen zu dezentralen Börsen so einfach und bequem wie möglich zu handhaben sind.
Jede Person, die ein Endgerät wie ein Endgerät wie z. B. einen Computer, Smartphone, Tablet mit Internetzugang besitzt, kann die Apps gratis downloaden bzw. die Internetzugänge gratis benutzen. Nach dem Download müssen Sie in der jeweiligen App oder Website nur eine eigene Wallet erstellen bzw. die bestehende importieren. Nach diesem Vorgang kann man die DEX verwenden, indem man Liquidity Mining betreibt oder einfach Coins in andere Coins tauscht.
Beispiele für dezentrale Börsen
DFX.swiss
DFX.swiss ist ein Schweizer Unternehmen, dass versucht das Beste aus der dezentralen Blockchain Welt mit dem traditionellen Finanzsystem zu vereinen. Mit der DFX Smartphone App (für IOS/Android) bekommst du 24/7 Zugriff zu:
- schnellen Käufen/Verkäufen von Kryptowährungen mittels SEPA Überweisung
- bequemes Generieren von Zinsen aus Liquidity Mining oder Staking den Handel mit vielen bekannten Kryptowährungen auf der integrierten DEX wie z. B. Defichain, Bitcoin, Ethereum, Doge, Litecoin uvm.
- den Handel mit dezentralen Vermögenswerten wie Rohstoffe, Aktien oder ETFs
- Kein KYC erforderlich bis 900 EUR Transaktionsvolumen (Kauf und Verkauf)
- Erstellung von wiederkehrenden Investments mit einfachem Dauerauftrag
Was ist der größte Mehrwert von der DFX.swiss? Du kontrollierst den Schlüssel zu deiner Wallet, sonst keiner!
Hier gehts direkt zum DFX.swiss Neobroker und über unseren Link sparst du dir zusätzlich noch 0,5 % an Gebühren bei jedem Kauf: Neobroker DFX.swiss
Pancakeswap
Pancakeswap zählt zu den größten dezentralen Börsen, welche auf der Binance Smart Chain (Kryptowährung BNB) aufgebaut wurde. Der Zugriff zur dezentralen Börse funktioniert hauptsächlich über den Website-Link: pancakeswap.finance. Dort kann ein Nutzer die DEX mit seiner Wallet wie z. B. Metamask, Coinbase Wallet, Binance Wallet uvm. verbinden indem er auf „Connect Wallet” klickt und seine spezifische Wallet auswählt.
Nach diesem Vorgang kann der Nutzer seine Coins in der Wallet auf der DEX tauschen, damit Liquidity Mining in den Pools betreiben oder mit NFTs handeln. Die Gebühren für Interaktionen mit der Pancakeswap DEX werden in der Kryptowährung BNB bezahlt, da der Nutzer sich auf der Binance Smart Chain bewegt.
Uniswap
Uniswap war der Vorreiter der dezentralen Exchanges und wurde auf der Ethereum Blockchain den Nutzern zur Verfügung gestellt. Der Zugang ist über den Link: app.uniswap.org möglich. Auf der Website kann man als Nutzer seine Wallet verknüpfen und in der Maske mit seinen Kryptowährungen handeln. Da Uniswap auf der Ethereum Blockchain aufbaut, sind Gebühren für Handelsvorgänge auf der Uniswap DEX mit Ethereum zu begleichen.
Fazit
Viele neue Kryptowährungen bieten mittlerweile auf ihrer Blockchain eine dezentrale Börse an. Eine dezentrale Börse ist eine spannende Sache, da man vorallem unabhängig, anonym und frei von jeglicher Zensur seine Kryptowährungen austauschen, kaufen und verkaufen kann.
Als Sahnhäubchen obendrauf hat man auf der DEX noch die Möglichkeit attraktive Zinsen zu generieren – das versüßt das langfristige Hodlen der eigenen Kryptopositionen!
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