Was ist Bitcoin ? Einfach erklärt

Bitcoin ist eine digitale und dezentrale Währung. Die Blockhain ermöglicht ein zensurresistentes Peer-to-Peer-Netzwerk. Erfahre mehr über die Funktion und Technologie hinter Bitcoin in diesem Beitrag.
27.06.2022
15 min

Was ist Bitcoin (BTC)?

Bitcoin ist eine digitale, dezentrale und zensurresistente Währung. Sie existiert nicht physisch und wird von keiner zentralen Instanz wie Bank, Staat oder Unternehmen reguliert. Dabei werden Transaktionen transparent direkt zwischen Personen gesendet, auch Peer-to-Peer-Netzwerk genannt.

Bitcoin, auch BTC abgekürzt, ist die größte Kryptowährung gemessen an der Marktkapitalisierung und dem Handelsvolumen. Bereits 2009 wurde der erste Bitcoin kreiert. Alle weiteren Kryptowährungen folgen der Ideologie und technologischen Grundlage von Bitcoin.

Geschaffen wurde BTC aufgrund der Finanzkrise 2007, um als inflationssicheres Zahlungsmittel zu fungieren. Zum jetzigen Zeitpunkt wird sie vermehrt als Investitionsprodukt genutzt und befindet sich im stetigen Wachstum.

Wie funktioniert Bitcoin?

Das Bitcoin Whitepaper von Satoshi Nakamoto

Das Konzept und die Ideologie von Bitcoin wurde 2008 in einem achtseitigen Whitepaper, unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, veröffentlicht. Welche Person oder Gruppe wirklich hinter der Entwicklung von Bitcoin steht, ist bis heute nicht bekannt.

Das Konzept des Whitepapers hat sich dabei als Standard etabliert, um die Funktion und Anwendung einer Kryptowährung schriftlich festzuhalten.

Die Blockchain Technologie

Bitcoin, wie auch andere Kryptowährungen, basiert auf der Blockchain Technologie. Eine Blockchain dient als dezentrales Netzwerk, dessen Transaktionen zwischen Nutzern transparent protokolliert werden. Dabei hat kein Land, Unternehmen oder Bank Kontrolle über das Netzwerk.

Technisch besteht die Blockchain aus Blöcken, welche wiederum Transaktionen der Nutzer enthalten. Sobald ein neuer Block dieser Kette angehängt wird, ist es damit Teil der Blockchain. Tiefer liegende Blöcke können nicht aus dieser Kette entfernt werden. Transaktionen sind aufgrund dieses Prinzips nicht nachträglich manipulierbar oder rückgängig zu machen.

Was ist Bitcoin Mining?

Unter Bitcoin Mining versteht man das Lösen einer komplexen mathematischen Aufgabe eines neuen Datenblockes der Blockchain. Durch diese Aktion werden Transaktionen des Datenblockes validiert und im Netzwerk hinzugefügt. Die Blockchain ist damit um einen Block gewachsen.

Das Lösen der Aufgabe geschieht durch sogenannte Miner, zu Deutsch Schürfer. Es ist eine Anspielung auf das Schürfen nach Gold. Miner ersetzen das Bankwesen, welches gewöhnlich Überweisungen kontrolliert und weiterleitet. Dabei konkurrieren Miner stark untereinander. Denn nur der erste Miner, welcher die Aufgabe löst, erhält neue Bitcoins des Netzwerks als Entschädigung. Diese Art der Kontrolle von Transaktionen wird „Proof of Work“ genannt.

In den Anfängen von Bitcoin war es möglich, mit einem privaten Computer Bitcoin zu schürfen (zu minen). Mit zunehmender Schwierigkeit ist es jedoch nicht mehr machbar. Grund dafür sind hohe Hardwarekosten, steigender Stromaufwand und der immense Wettbewerbsdruck.

Es haben sich daher Mining Pools etabliert. Hierbei schließen sich mehrere Personen zusammen, um Kosten und Gewinn zu teilen. Bitcoins können jedoch auch direkt auf Kryptobörsen erworben werden.

Bitcoin-Adresse

Um Bitcoins zu senden und empfangen, benötigt man ein Bitcoin Wallet. Die Wallet besteht dabei aus dem Public Key und dem Private Key. Die Bitcoin-Adresse ist eine Kurzform des Public Keys. Sie fungiert als Adresse, an welche Bitcoins gesendet werden, vergleichbar mit der Kontonummer einer Bank.

Mit dem Public Key ist ersichtlich, welche Transaktionen getätigt wurden und wie viele Bitcoins aktuell auf der Wallet liegen. Welcher Person jedoch die Adresse gehört, ist in der Theorie nicht ersichtlich.

Der Private Key dient als Passwort für die Wallet. Nur mit einem Private Key können Bitcoins gesendet werden. Verliert man diesen, ist es technisch unmöglich, auf seine Wallet zuzugreifen. Die Bitcoins sind für immer verloren.

Wie funktioniert eine Blockchain? Wie funktioniert Bitcoin?
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Es ist elementar, niemals seinen Private Key weiterzugeben. Auch wird ein Support Mitarbeiter niemals nach einem Private Key fragen.

Was ist die wichtigste Eigenschaft von Bitcoin?

Kryptowährungen können sich in ihrer Technologie und Verwendung voneinander stark unterscheiden.

Bitcoin ist fälschungssicher

Durch ein kryptografisches Verfahren, Verschlüsselung von Daten, werden Transaktionen gesichert. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisierbar, Überweisungen zu fälschen, welche im Netzwerk hinterlegt wurden. Die Möglichkeit einer 51 %-Attacke besteht jedoch. Sie ist sehr gering, da der Kostenfaktor der Attacke den möglichen Gewinn übersteigen würde.

Die Kosten und Ausführungsgeschwindigkeit variieren

Die Kosten einer Transaktion sind abhängig von der Auslastung des Netzwerks. Der Absender kann dabei selbst festlegen, welche Gebühr er bereit ist zu zahlen. Erhöht man die Gebühr, wird ein Anreiz geschaffen, dass Miner die Transaktion vorziehen. Damit beschleunigt man die Durchführung, falls Zeit ein wichtiger Faktor bei Kauf oder Verkauf ist.

Je nach Auslastung kostet eine Transaktion zwischen 1,00 € und 4,00 € bei einer Durchführungsdauer von fünf Minuten bis zu einer Stunde.

Bitcoin ist dezentral

Durch die hohe Anzahl an über 10.000 Mining Nodes ist Bitcoin dezentral aufgebaut. Ein Mining Node ist ein Knotenpunkt, welcher die gesamte Blockchain aufbewahrt und am Mining Prozess teilnimmt. Jeder Mining Node besitzt eine exakte Kopie der Blockchain. Das bedeutet, keine zentrale Instanz hat Kontrolle über das Netzwerk, Transaktionen oder Wallets.

Es können keine Konten eingefroren, Überweisungen gestoppt oder Menschen  der Zugang zum Netzwerk verwehrt werden. Durch die hohe Anzahl an Mining Nodes ist ein Vernichten der Blockchain statistisch beinahe unmöglich.

Die Anzahl an Bitcoins ist begrenzt

Die absolute Anzahl an Bitcoins ist mit 21 Millionen fest begrenzt. Es ist nicht möglich, mehr Bitcoins zu erschaffen. Auch die Anzahl der neuen Bitcoins sinkt kontinuierlich. Der letzte Bitcoin wird im Jahr 2140 geschürft werden. Beide Eigenschaften sind ein Grund, warum Bitcoin als inflationssicher angesehen wird.

Bitcoins können durch den Verlust des Private Keys nicht mehr im Netzwerk versendet werden. Die Anzahl der Bitcoins in Umlauf ist dadurch effektiv geringer.

Irreversibilität von Transaktionen

Bestätigte Zahlungen innerhalb des Bitcoin-Netzwerks können nicht rückgängig gemacht werden. Es gibt keine zentrale Instanz, welche bei fehlerhaften Überweisungen intervenieren kann. Teilnehmer des Netzwerks müssen selbst auf Richtigkeit ihrer Transaktionen achten.

 

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Werden Bitcoins an eine falsche Adresse geschickt, können diese nur durch Wohlwollen des Empfängers wieder zurückgesendet werden. Der Empfänger ist durch kein Gesetz oder Instanz dazu verpflichtet.

Bitcoin ist pseudonym

Transaktionen sind transparent protokolliert, können jedoch nicht einer realen Person zugeordnet werden. Diese Eigenschaft wird unter dem Begriff Pseudonymität zusammengefasst.

In der Theorie ist jeder Teilnehmer dadurch anonym. Durch staatliche Regulierungen ist dies jedoch in der Praxis nicht mehr der Fall.

„Know your customer“ (KYC) wurde für viele Kryptobörsen eingeführt. Dabei sammeln Börsen Informationen zu ihren Kunden und hinterlegen diese bei der bereitgestellten Bitcoin-Adresse.

Somit kann die Identität hinter einer Bitcoin-Adresse aufgedeckt werden. Gründe dafür liegen in der Bekämpfung von Kriminalität.​

Wozu wird Bitcoin verwendet?

Bitcoin als Zahlungsmittel

Bitcoin soll als globales und freies Zahlungsmittel fungieren. Es können heutzutage bereits Waren und Dienstleistungen mit Bitcoin erworben werden. Die Akzeptanz für Kryptowährungen bei Online-Shops steigt zudem stetig.

Bitcoin ist auf dem Vormarsch, sich als offiziell staatliches Zahlungsmittel zu etablieren. Der zentralamerikanische Staat El Salvador tat dies schon 2021.

Ebenso werden Kreditkarten für Kryptoenthusiasten angeboten. Diese werden mit der deponierten Kryptowährung-Wallet verknüpft. Wird die Kreditkarte genutzt, um eine Zahlung zu tätigen, wird im Hintergrund die Kryptowährung zum aktuellen Kurs verkauft. Dieses Angebot findest du bei Plattformen wie Coinbase oder Crypto.com.

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Aufgrund hoher Kursschwankungen raten wir derzeit ab Bitcoin als Haupt-Zahlungsmittel zu verwenden.

Bitcoin als Anlageinstrument

Spektakuläre Renditechancen von über 10.000 % sind mit Bitcoin nicht mehr möglich. Jedoch bietet BTC im direkten Vergleich mit alternativen Anlageformen wie Aktien oder ETFs eine beachtliche Renditemöglichkeit.

Bitcoin als Wertsicherung

Gerade im Kryptobereich wird Bitcoin als „die Wertsicherung“ angesehen. Der Preis von BTC fällt und steigt nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Regulierungen haben gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, womit nun Institutionen ebenso Kapital anlegen können. Das erhöht das Handelsvolumen und damit die Preisstabilität.

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Im direkten Vergleich mit anderen Kryptowährungen hat Bitcoin schmalere Kursschwankungen und schneidet daher bei einem Bärenmarkt besser ab.

Vorteil und Nachteil von Bitcoin

Vorteil

  • Zensurresistent und manipulationssicher
  • Dezentral verwaltet ohne Einflussnahme von Banken, Staaten oder Unternehmen
  • Keine Ausschlusskriterien für Teilnehmer. Jeder kann am Netzwerk beteiligt sein.
  • Durch die endlich begrenzte Anzahl von 21 Millionen ist Bitcoin inflationssicher
  • Weltweit sicherstes Blockchain-Netzwerk. Es wurde noch nie gehackt.
  • Geringe Kursschwankungen im Vergleich zu anderen Kryptowährungen

Nachteil

  • Transaktionen können langsam sein und in den Gebühren schwanken.
  • Falsche Überweisungen sind nicht rückgängig zu machen.
  • Für Tausch und Versand ist eine aktive Internetverbindung notwendig. Nachteil zu Währungen in physischer Form.
  • Hohe Kursschwankungen im Vergleich zu Euro & Dollar

Was gibt Bitcoin seinen Wert?

Die Wertentwicklung von Bitcoin beruht, wie die von anderen globalen Währungen, auf dem Grundsatz, dass es als nützliche und bequeme Zahlungsart akzeptiert wird.

Die Währung kann gegen Waren und Dienstleistungen getauscht werden. BTC ist einfach zu versenden und in kleinere Mengen (ein Bitcoin entspricht 100.000.000 sog. Satoshi) teilbar.

Wie Euro und USD haben auch Kryptowährungen, mit wenigen Ausnahmen, keinen realen Gegenwert. Die Bevölkerung glaubt an die Währung als Zahlungsmittel. Gold hingegen hat einen realen Wert.

Bitcoin hat Vorteile gegenüber den staatlich veräußerten Währungen.
Die Anzahl an Bitcoins ist auf 21 Millionen begrenzt. Mit steigender Teilnehmerzahl des Netzwerks steigt die Nachfrage. Das Angebot bleibt relativ konstant, genauer gesagt steigt es mit jedem Tag geringer an. Grund dafür ist, dass nicht ewig und in gleicher Höhe neue Bitcoins geschürft werden können.

Durch die erhöhte Nachfrage und das begrenzte Angebot steigt der Wert.

Wie kann ich Bitcoin kaufen?

Bitcoins können auf unzähligen Kryptobörsen erworben werden. Dabei unterschieden sich die Konditionen für Kauf und Verkauf der Kryptowährungen stark. Seriöse Anbieter sind E-Toro, Binance oder Crypto.com.

Hast du noch keine Erfahrungen mit Kryptobörsen? Dann empfehlen wir dir unseren ausführlichen Kryptobörsen Grundlagen Beitrag. Im Artikel sind die wichtigsten Aspekte von Kryptobörsen verständlich zusammengefasst. 

    Zukunft & Kursentwicklung

    Bitcoin ist die älteste und größte Kryptowährung, gemessen an Marktkapitalisierung und Handelsvolumen. Damit ist es die goldene Speerspitze der Kryptowährungen. Der Kurs war seit Einführung spektakulär und hat Millionäre aus dem Nichts geschaffen.

    Nach Rendite ist Bitcoin das ertragreichste Asset der letzten zehn Jahre. Bei steigendem Marktvolumen sinkt jedoch die Preisschwankung. Angesichts dessen ist der Gewinn niedriger, aber der Verlust im Gegensatz zu Altcoins höher.

    Regulierungen und neue Gesetze fokussieren sich zudem meist auf Bitcoin, da es am meisten Einfluss auf den Kryptomarkt ausübt.

    In den letzten Jahren wurde Bitcoin wegen seines hohen Stromverbrauchs kritisiert. Laut dem Cambridge Center for Alternative Finance (CCAF) liegt der Stromverbrauch für das Bitcoin-Netzwerk bei derzeit 125 TWh pro Jahr.

    In Relation zum globalen Energieverbrauch entspricht dies ganzen 0, 59 Prozent. Mining-Unternehmen stellen jedoch bereits jetzt auf preisgünstige und nachhaltige Grüne Energie um.

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    Die Redaktion von Invest Base bietet mehrjährige Erfahrung im Bereich Kryptoassets, Aktien und ETF's.

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